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Die Küche im Aubrac ist deftig und reichhaltig, bekannt ist das Aligot, ein Kartoffelpüree mit Käse verbunden. Der Schinken ist wie die Charcuterie
würzig und intensiv im Geschmack. Das Frühstück mit Wurst und Käse, eine seltene Ausnahme in den normalen Unterkünften Frankreichs.
Nasbinals ist das Zentrum des Aubrac. Im Sommer kommen viele Wanderer und im Winter die Skifahrer hierher.
Am Morgen liegt der Ort im Nebel, der sich allerdings nach dem Frühstück aufgelöst hat.
Zwischen Nasbinals und dem Ort
Aubrac auf 1300 m Höhe bietet sich eine ganz neue Landschaft. Der Weg verläuft quer über Wiesen, es gibt keine Ortschaften mehr, die Beiden sehen nur Kühe, die einen Freilauf genießen.
Frodo sucht wieder Stöckchen und genießt die Felder.
Ein Wanderer legt sich vor Frodo auf den Boden, um ihn in Augenhöhe zu fotografieren. Für Beide ist diese Hochebene ebenfalls ein Paradies, der blaue Enzian blüht noch, der gelbe nicht mehr. In einiger Entfernung sehen Frodo und Klaus eine Gruppe von Männern, die die Wurzeln des
Enzians ausgraben, diese werden für die Herstellung von alkoholischen Getränken genutzt. Klaus wird dies sicher probieren.
Kurz vor dem Ort Aubrac begegnen die Beiden einem jungen Mann, der seit 90!! Tagen auf dem Jakobsweg unterwegs ist. Er ist Niederländer, ist mit der Bahn dicht an die Pyrenäen gefahren, von dort nach Santiago gewandert und nun zurück auf dem Weg nach Le Puy. Von dort wird er mit der Bahn wieder nach Hause fahren. Klaus hat somit den ersten Pilger getroffen, der eine so lange Strecke gelaufen ist. Sie unterhalten sich noch eine Weile und er berichtet
von seinen „Erlebnissen“ in Spanien.
In Aubrac machen Klaus und Frodo eine Pause bei Germaine, ein bekanntes Restaurant, dieses Haus wurde aus Basaltgestein gebaut.
Heute führt der Weg nach St. Chely-d’Aubrac, welches auf 800 m liegt.
Fazit: Ein weiterer Sonnentag im Aubrac.






Das Aubrac ist eine sehr dünn besiedelte, fast menschenleere Landschaft im südlichen Bereich des Zentralmassivs. Es wirkt wie eine Heidelandschaft, es gibt viele Seen und Bäche, und vor allem ganz viele Steine. Manche Brocken sind so groß wie richtige Felsen, alles Basaltgestein.
Der heutige Tag bot das passende Traumwetter für diese Landschaft.
Die Beiden sind glücklich, dass dieser sonnige Tag gerade auf die heutige Etappe gefallen ist, denn es gibt viele Stimmen, die sagen, es wäre eine der schönsten Abschnitte des gesamten
Jakobsweges.
Unterwegs gibt es wenig Schutz gegen die Sonne, aber auch bei schlechtem Wetter ist man diesem bedingungslos ausgesetzt. Heute war der Wind sehr angenehm, aber sogar im Sommer soll es Schnee und Hagel geben. Die Beiden haben als großes Glück gehabt.
Klaus und Frodo treffen auf viele Wanderer, die nicht auf dem Jakobsweg sind, sondern seit Jahren immer wieder diese Region besuchen. Drei junge Mädchen erzählen Klaus, dass sie noch zur Schule gehen. Sie laufen nun im zweiten Jahr 10 kleine Etappen, machen viele Pausen und lassen sich viel Zeit für die feinschmeckenden Himbeeren.
Eine Familie ist mit einem Karren unterwegs, die beiden kleinen Kinder sind dabei, eines sitzt auf dem Wagen, das andere trägt die Mutter am Körper. Sie zieht das Gefährt mit einer Wäscheleine und der Vater schiebt hinten.
Ein Schild am Weg warnt vor Schlangen, die sich im hohen Gras an einem See befinden sollen.
Ein Taxiservice bietet müden Pilgern jederzeit die Rückkehr nach Le Puy an.
Fazit: Ein
Traumtag zum Wandern auf eine der schönsten Etappen bisher.


Es klingt zwar banal, aber auf Regen folgt Sonne und auf eine lange Etappe eine kurze. Klaus und Frodo frühstücken deshalb in aller Ruhe und begeben sich bewusst langsam auf den Weg. Die heutigen 15 km sollten zu einem „Auslaufen“ der gestrigen mehr als doppelt so langen Wegstrecke werden. Lange Tagesetappen lassen sich nicht vermeiden, aber leider konzentriert man sich auf diesen vielen Kilometern zu sehr auf das Tagesziel und vernachlässigt den
Blick auf die schönen Details am Weg.
Viele sehen die Strecke ohnehin rein sportlich. Es gibt inzwischen viele Rekorde, die auch dokumentiert werden und somit zur Verbesserung reizen. So setzt jeder seine Prioritäten!!
Die Häuser sind ab St. Alban nicht mehr nur noch aus Granit gebaut, sondern der Buntsandstein gibt den Wänden eine etwas rötlichere Farbe, Der
Granit wird für die tragenden und begrenzenden Elemente eingesetzt.
Auf der Hälfte der Etappe bei Les Estrets trifft sich eine Gruppe, die sich untereinander in den letzten Tagen mehr oder weniger häufig getroffen hat, bedingt durch längere und kürzere Pausen. Alle sind fröhlich und lachen, auch über die eigenen diversen Wehwehchen. Die Füße einer Wanderin leiden noch unter dem gestrigen Tag, sie lässt mal für 1 Stunde etwas Luft an die Füße.

Der gestrige Regen ist längst vergessen, schlechte Laune hat keiner, der Weg gibt viel zurück und auch Frodo trägt seinen Teil dazu bei.
Geographisch beginnt hier das Aubrac, Geologen sehen den Beginn erst in Aumont-Aubrac in 8 km Entfernung. Das Aubrac besteht wie die Margeride aus granitenem Urgestein, wird jedoch von einer Basaltdecke überzogen.
Klaus und Frodo kommt kurz vor Aumont-Aubrac ein junges Paar aus Belgien entgegen, die seit einigen Tagen hier Wanderungen unternehmen. Beide sind, genau wie Klaus, total begeistert von der Landschaft, die anscheinend niemanden unberührt lässt. Der Ort Aumont-Aubrac ist viel kleiner als erwartet. Von der einstigen Bedeutung an einer Kreuzung zweier Römerwege gelegen, ist heute nur noch wenig zu spüren. Aber die Jakobswegpilger stört das nicht.



Da es mit 34 km eine lange Etappe ist, sind die Beiden bereits um 6.30 Uhr aufgestanden und waren kurz nach 7.00 Uhr beim Frühstück. Obwohl Klaus nicht viele Sachen dabei hat, so dauert es doch eine Weile bis Alles in die verschiedenen Beutel verteilt ist. Die Beutel sind wasserdicht, was heute noch von großer Bedeutung werden sollte, durch den Rucksack kommt immer wieder Wasser durch. Nach knapp 2 Stunden erreichen sie St. Clauze, in diesem Ort sind alle
Häuser aus großen Granitsteinen errichtet worden. Ein achteckiger Turm stammt sogar aus dem 12. Jahrhundert. Man findet in dem Ort auch Vorrichtungen, die beim Beschlagen der Pferde und Esel diese in die richtige Position bringen sollen, sogenannte Travail.
Leider zog mal wieder ein heftiges Gewitter heran, dieses Mal waren Blitz und Donner sehr nah, so dass sich Frodo und Klaus dicht an einen Granitfelsen hockten
und zum ersten Mal das Poncho Cape aus dem Rucksack holten. Frodo kroch richtig darunter und Klaus sorgte dafür, dass ein wenig Luft bzw. Sauerstoff an den Kleinen heran kam.
Mit 1 Stunde Verspätung machten sie sich wieder auf den Weg und kamen nach „Le Sausage“, ein Gut, welches im 13. Jahrhundert von dem Orden der Templer errichtet wurde. Es sollte schon damals Pilgern und Wanderern in dieser „Wildnis" Schutz bieten. Heute gehört es
dem Départment Haute Loire an und dient den Pilgern noch heute als Herberge.
Die Granitsteine begleiten die Beiden weiter, eine Brücke über einen Bach wurde mit diesen wertvollen Granitblöcken einfach überbaut.
Ein Wegweiser zeigt, dass es bis Santiago doch noch 1474 km sind, also haben die Beiden knapp die Hälfte erreicht (vielleicht nächste Woche????).Ein 2. Gewitter mit sehr starkem Regen überraschte Frodo und Klaus im Wald, Frodo findet sofort einen kleinen Ast mit Blättern zum Schutz und er schaut, wie das Wasser an ihm vorbei in’s Tal läuft.
Kurz vor St. Alban-sur-Limagnol sehen die Beiden ein Kreuz, das wieder mit vielen kleinen Steinen geschmückt ist, dieses Mal lehnt auch ein Pilgerstab daran, was jedem Vorbeigehenden ein Lächeln entlockt.
Am Ortsrand von St. Alban-sur-Limagnole treffenFrodo und Klaus auf eine Familie, die von Le Puy bis nach Conques mit einem Esel unterwegs ist. Klaus hat ja schon davon gelesen, dass Esel auf dem Weg sind, aber für Frodo war es etwas Neues. Aber auch diese Familie staunte über den Hund, der mit Rucksack und heute auch wieder wegen der steinigen Wege mit Schuhen ausgerüstet ist.
Fazit: Heftige Gewitter und harter Granit prägen den heutigen Tag!





Insgesamt war es ein wunderschöner Tag und von St. Privat d’Allier ging es tief in’s Tal. Wegen des gestrigen Regens wählten die Beiden die Straße, denn der Weg durch den Wald soll sehr steil sein und bei diesem Wetter sehr glitschig. Die Straße ist breit, es ist wenig Verkehr und man hat wunderbare Ausblicke. Im Allier-Tal liegt Monistrol auf ca. 600 m Höhe und der Fluss bietet mit Kanu und Rafting Sportlern viele Möglichkeiten. 
Die Eiffel Brücke erinnert an den Architekten des Eiffel-Turms, vielleicht hat er sie ja auch entworfen (Frage an Beutlin!!)?
Wie immer, wenn man in’s Tal läuft, muss man anschließend auch wieder hochsteigen. Der Anstieg war wirklich nicht ganz einfach, aber Frodo und Klaus sind top in Form. Auch hier gibt es imposante Vulkanfelsen, die über den Weg hinausragen. Auf einer Höhe von 1000 m wieder angekommen, eröffnet sich die Hochebene der Margeride. Hier gibt es abwechselnd Wälder, Wiesen und eine Heidelandschaft mit Granitfelsen. Die Kreuze am Weg werden von den Pilgern mit Steinen geschmückt, einmal ist auch ein Teddybär dabei.
Frodo und Klaus waren so schnell unterwegs, dass sie in ihrem Zielort Saugues noch zu Mittagessen können.
An diesem Samstag findet hier ein Musikfestival statt und sie sehen und hören eine Gruppe aus Galizien, deren Musik in ihren Ohren der schottischen sehr ähnelt. In diesem Moment ruft Jacques aus Seelscheid an und so ist die Heimat mit dem Ziel Galizien auf wundersame Weise in Saugues verbunden.
Nach dem Abendessen gehen die Beiden noch durch den Ort und sehen die geöffnete Kirchentür. Sie treten ein und Frodo legt sich sofort still auf den Boden.
Sie genießen die Ruhe und das wenige Licht, welches durch die bunten Fenster dringt.
Vor der Kirche erinnert eine Holzfigur an die Bestie von Gévaudan, die im 18. Jahrhundert ihr Unwesen in dieser Region getrieben haben soll. Wieder einmal wird es einem Wolf zugeschrieben, der nur schwer zu fassen war und einmal mehr mischt sich Legende und Wirklichkeit.
Fazit: Die Musiktruppe macht Lust auf Galizien!