Mittwoch, 29. Juli 2009

Feels like Desert





In den letzten 24 Stunden ist zwar viel passiert, aber es gibt keine große Auswahl an Fotos. Die letzten Kilometer nach Briennon waren für unsere beiden Pilger nicht sehr angenehm. An einer viel befahrenen Straße und über eine sehr lange Brücke über die Loire und den Kanal. Klaus und Frodo konnten nicht nebeneinander gehen, weil der Fußweg zu eng war. Frodo ist den Lärm und die Nähe der schnell vorbei fahrenden Autos nicht mehr gewöhnt.
Endlich im Hotel angekommen sagte der Wirt, dass er um 20 Uhr schließen wird. Das einzige Restaurant im Ort habe Montags und Dienstags geschlossen. Der Mini-Supermarkt habe gerade noch eine Stunde geöffnet und die Beiden könnten gerne auf dem Zimmer essen. Also schnell geduscht, in dem Minimarkt zwei runde Ziegenkäse, eine Flasche Rotwein, Wasser und Toastbrot gekauft, weil die Bäckerei auch kein Brot mehr hatte. Die ganzen Sachen wurden ins Zimmer gebracht und die Rechnung schon im voraus bezahlt, weil am nächsten Morgen auch niemand mehr im Hotel sei. Der Abschied vom Wirt: „Abschließen nicht vergessen und den Schlüssel in den Briefkasten werfen“. Dann hat Klaus Frodo noch ein wenig ausgeführt und kommt 200 Meter später runter zum Hafen und sieht eine Pizzeria, wo ca. 50 Leute draußen schön essen. Der Pizza-Bäcker sagte Klaus, dass er nie geschlossen habe und Klaus dachte sich, dass der obere Teil des Ortes den Hafen wohl nicht so ganz gut leiden konnte, dass dies jedoch auf Kosten unserer hungrigen Pilger geht ist wirklich schade. Die Pizza war wirklich sehr lecker, Frodo mochte die Ränder sehr, der Wirt des Hotels ist nun im Besitz eines Pakets Toastbrot, der Käse wurde heute tagsüber gegessen und über den Wein wird nur vermutet.
Heute war der heißeste Tag bisher, morgens ging es zum Teil noch durch kühle Eichenwälder und mittags wurde es dann doch so heiß, dass Klaus mit seiner Uhr (nicht am Handgelenk) die Temperatur gemessen hat: 32°C im Schatten und 38°C auf der Straße. Da unsere Beiden auf dem Jakobsweg kein Zimmer mehr bekommen haben, mussten sie vom Weg abweichen und Eri hatte Ihnen den Weg per Google Maps übermittelt.
Ein Foto zeigt eine Absturzstelle von einem britischen Bomber aus dem 2. Weltkrieg. Das besondere war, dass sich alle 8 Besatzungsmitglieder mit Fallschirmen retten konnten und zwei von ihnen kamen in deutsche Gefangenschaft, sechs von ihnen wurden erfolgreich von der Bevölkerung versteckt.
Mittags kamen sie in Guyodin an der N7 an und gingen in der größten Hitze zu einer Bar/Restaurant, aber leider ließen sie Frodo nicht hinein. Klaus wollte Frodo auch nicht an der Straße anbinden, nach den Erfahrungen von gestern und da nach Google die Strecke noch ca. 2 Stunden ging, dachte Klaus, dass sein Wasser dafür noch reichen musste.
Nach zwei Stunden erreichten sie auch den besagten Punkt, aber leider ist die Auberge weitere 3 Kilometer entfernt. Dies lag nicht an unserem fabelhaften Touristenbüro, sondern daran, dass die Straße schon die richtige ist, aber Google hat wohl den Ort nicht richtig zugeordnet, denn auch nach mehrmaliger Eingabe der kompletten Daten kam immer derselbe Punkt raus. Frodo hängt die Zunge mittlerweile noch länger heraus und Klaus bekommt so langsam weiche Knie, zum Glück sahen die Beiden ein sehr freundliches Ehepaar in Ihrem Garten, die unsere beiden Pilger mit kaltem Wasser versorgten und sich mit Ihnen im Schatten unterhielten. Nach der mentalen und physischen Stärkung schafften sie auch noch die restliche Strecke.
Fazit:
Im Hotel sagt man, dass es morgen kühler wird – Wir hoffen es mit Euch!

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Kämpfer vorm Herrn,

    Mir hängt schon die Zunge Beim Lesen heraus.Last Euch nicht unterkriegen.

    Gruss Christa,

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  2. Hallo Klaus, ich hatte während eines Urlaubs in Kroatien ähnliche Erlebnisse. Bei einer geführten Wanderung wurde berichtet, dass die Kathedrale von Osor auf der Insel Cres von einem englischen Bomber beschossen wurde. Dieser ist aber kurz darauf abgestürzt. Die Besatzungsmitglieder haben nicht überlebt. Die armen Schafhirten haben das Flugzeugmaterial für die unterschiedlichsten Zwecke verwandt. So haben sie z.B. aus der Aluminiumaußenhaut Seihen hergestellt.
    Auf dieser Insel habe ich in der Ortschaft Punta Kriza einen Gastwirt höflich nach einem Weg gefragt, weil die Wanderkarte nicht genug hergab. Er tat so, als könne er mir in keinster Weise weiterhelfen. Ich habe dann doch herausgefunden, dass der gesuchte Wanderweg etwa 100 m vom Gasthaus entfernt von der Hauptstraße abbog. Dieser Wirt war also auch so mundfaul oder unfreundlich wie der deinige.

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