Donnerstag, 30. Juli 2009

Muntere Tierwelt




Die gestrige Etappe durch die „Wüste“ hatte die Beiden wohl mehr geschafft, als sie gedacht hatten. Obwohl sie sich gestern Abend nach einem sehr guten Essen früh hingelegt hatten, kamen sie heute morgen nicht in Schwung. Klaus hatte einen richtigen Tiefpunkt, Sehnsucht nach Hause und er überlegte ob er am Wochenende mit 1000 km und nach 6 Wochen aufhören sollte. Wegen des gestrigen Wassermangels sind die Beiden heute mit 5 Liter Wasser gestartet. Der Rucksack war wie selten schwer, aber das subjektive Empfinden war viel leichter, weil es sich über Nacht sehr stark abgekühlt hatte. Was doch 10° – 15° Grad ausmachen kann.
Als sie gerade auf den Weg gekommen waren, bekam Klaus einen mächtigen Schreck, Frodo kletterte nämlich in einen engen Graben, um das dort verbliebene Wasser zu trinken, als er plötzlich hochsprang und ca. 10 Wespen ihn umkreisten. Klaus sah schon den Einsatz der mitgenommenen Kortison Tabletten zum Einsatz kommen, aber es war noch einmal gut gegangen, denn anscheinend hatten sich nur alle Beteiligten mächtig erschrocken.
Der Weg führte an den Hängen des weiten Loire Tals vorbei und man konnte auf die tiefer liegenden Orte, die rund um Roanne liegen, herunterblicken. Wäre es gestern gewesen, dann hätte Klaus an eine Fata Morgana gedacht, als plötzlich Lamas auftauchten, die sehr neugierig unsere beiden Pilger betrachteten.
Kurz danach trafen sie auf ein Schild „Gorge du Desert“ (=Schlucht der Wüste, welch ein Zufall nach dem Titel von gestern) und die generelle Beschilderung des Jakobsweges ist hier noch aufwendiger, denn neben der Muschel befindet sich ein kleines Männchen (jedoch ohne Hund…).
Die beiden Pilger begegneten danach auch Schafen, aber die hatten wirklich Angst und rückten einfach nur im Schatten eng zusammen. Die Pferde hatten keine Angst, interessierten sich aber nicht für die Pilger.
Eine Begegnung der besonderen Art gab es am nächsten Teich, als Frodo herankam, sprangen wieder Frösche ins Wasser, nur dieses Mal sprang Frodo hinterher, weil er nicht angeleint war. Im Wasser merkten die Frösche, dass es Frodo nur ums Trinken und um die Abkühlung ging, also lagen sie dann friedlich im Wasser, bis Frodo wieder aus dem Teich stieg und die Beiden ihren Weg nach St.-Jean-St.-Maurice fortsetzen.
Am Abend war dann auch bei den Beiden die Stimmung deutlich gestiegen und die Pläne der Rückreise sind vorerst verworfen worden.
Fazit:
Tiere muntern die beiden Pilger auf.


2 Kommentare:

  1. Guten Morgen Ihr tapferen Pilger, ich hoffe Ihr habt gut geschlafen und die düsteren Gedanken von gestern früh sind vergessen.Wie sieht es aus, macht doch endlich nocheinmal einen erholsamen Ruhetag. Das " Mitverfolgerteam " wäre damit sehr einverstanden.Ich wünsche Euch eine gute Tour und viele positive Gedanken, wir hier sind Gedanken ständig bei Euch. Liebe Grüße Usassa

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  2. Hallo Klaus, wenn du zurückkehrst, musst du dir das moderne Orchesterwerk "Déserts" von Edgar Varése anhören.
    Die Frösche rot einzukringeln, war eine gute Idee. Ist Frodos Rucksack wasserdicht?
    Saint-Jean-Saint-Maurice-sur-Loire hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es in Frankreich 65 Orte gibt, deren Bezeichnung auf den Hl. Mauritius hinweist. Das wird u.a. damit zu begründen sein, dass ab dem Jahr 888 n.Chr. dieser Heilige als Schutzpatron des Königreiches Burgund verehrt wurde.
    Nun ein freundlich erhobener Zeigefinger, der ausdrückt: ein dritter Ruhetag ist fällig! Dies belegt die folgende Aufstellung:
    21.-29.06.09 242 km
    30.06.09 Ruhetag
    01.-08.07.09 216 km
    09.07.09 Ruhetag
    10.-30.07.09 487 km
    ? Ruhetag

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