Sonntag, 26. Juli 2009

550 Meter Höhenunterschied – Die Bergetappe





Am Abend in dem Gästehaus des Ehepaares Taylor wurde Englisch gesprochen, nicht wegen der Gastgeber, die sprechen nämlich fast jede Sprache, sondern weil es der gemeinsame Nenner der Gäste war, denn Englisch konnte jeder verstehen. Ein Paar kam aus der deutschsprachigen Schweiz und sie sind mit ihren Motorrädern gekommen und entdecken hier gerade die kleinen Straßen und Kurven. Ein Ehepaar mit einem Kleinkind kam aus Belgien und sie leben momentan in Luxemburg. Es haben sich alle glänzend auf Englisch unterhalten. Frau Taylor hat sich wirklich viel Mühe mit dem Menü gegeben inklusive Wein. Leider sind die beiden deutschen Pilger nicht mehr wie verabredet vorbei gekommen, aber vielleicht hatten sie im Ort keinen Hostel-Platz mehr bekommen und mussten weiter ziehen. Vielleicht sieht man sich ja noch in den nächsten Tagen.
Die heutige Etappe war eine Königsetappe, da sie knapp 30 km lang war und dazu zum ersten Mal richtig in die Berge ging. Der Mont St. Rigaud ist eine markante Stelle auf dem Weg, da er 1009m hoch ist. Der Jakobsweg geht allerdings nicht direkt über die Spitze, sondern macht eine drei-viertel Umrundung auf 900 m hoch um den Berg. Wobei man berücksichtigen muss, dass die Beiden morgens an dem Fluss Grosne in einer Höhe von 350m gestartet sind. Da muss man schon sehen, dass es ein enormer Höhenunterschied ist. In dem Tal des Flusses Grosne liegt die Kirche von Germolles mit dem „Davidstern“, wobei es sich dabei um zwei gleichseitige Dreiecke handelt, die in den verschiedenen Kulturen immer unterschiedlich interpretiert worden sind. Im Juden- und im Christentum wurde immer gesagt, dass die Spitze die nach unten zeigt bedeutet das von Gott erhaltene Leben (sozusagen die Geburt) und die Spitze des oberen Dreiecks ist die Rückkehr zu Gott nach dem Tode.
Die Beiden erreichten wieder ein neues Departement „du Rhône“, das zeigt, dass sie schon im Einzugsgebiet um Lyon sind. In dem kleinen Ort Ouroux war ein geschmücktes Mahnmal aus dem 1. Weltkrieg und da ist Klaus aufgefallen, dass die Opfer dieses kleinen Ortes bis zu vier Mal den gleichen Nachnamen getragen haben. Klaus hat darüber nachgedacht, wenn eine Mutter ihre vier Söhne verloren hat, dass es schon ein sehr großes Leid ist, was diesen Familien zugefügt worden ist.
Die Beschilderung des Weges war ganz ausgezeichnet, wieder wurden unbekannte Pflanzen und ein schiefes Kreuz mit einer Jakobsmuschel aus Keramik entdeckt. Der Weg wurde im Laufe des Tages immer steiniger, man könnte sogar von Geröll sprechen, das einem fast unter den Füßen weggerollt ist. Das war teilweise schon ein wenig grenzwertig, aber die Stöcke und der geländetaugliche Frodo meisterten das Ganze mit Bravour. Frodo legte sich in jeder Fotopause platt auf den Weg und nutzte sie, um sich kurz zu erholen.
Die beiden Pilger lernten ein Ehepaar aus Villefranche kennen und unterhielten sich mit Ihnen. Diese sind den Jakobsweg schon von Le Puys bis Burgos gegangen und nutzen nun die Wochenden, um die Jakobswege in der Nähe zu erkunden. Klaus hat auch ein Foto gemacht, aber leider hat er vorher seine Brille nicht aufgesetzt und somit den Kopf des netten Herrn etwas abgeschnitten.
Den Beiden ist aufgefallen, dass gerade bei dem Weg um den Berg ganze Passagen von Bäumen umgeknickt sind, was ihn ein wenig an die Ausmaße des Sturmes Kyrill bei uns in der Gegend erinnerte. Es war sehr heiß und deswegen haben die Beiden mehr Pausen als sonst eingelegt, Frodo hat viel Wasser und natürlich seine heißgeliebten Croissants bekommen.
Klaus hat sehr liebe Mails von Jacques und Kurt bekommen, worüber er sich sehr gefreut hat.
Fazit:
Lieben Dank an Alle für Eure Unterstützung!




3 Kommentare:

  1. Eine 29 km lange Wanderung mit einem Höhenunterschied von 550 m ist eine tolle Leistung des Pilgers Klaus und seines treuen kleinen Begleiters. Bravo! Habt ihr beiden schon einmal euer Gewicht überprüft?

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  2. Das werde ich morgen direkt recherchieren, wobei ich glaube, dass sie zum einen beide deutlich an Muskelmasse zugelegt haben und zum anderen auch einen gewissen Ausgleich durch eine vermehrte Nahrungsaufnahme haben (bei Frodo weiß ich, dass er mehr bekommt als zu Hause)!

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  3. Nachtrag: Das 6. Bild von oben zeigt das Funkenblatt.

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