Donnerstag, 25. Juni 2009

"Ach bitte, nur noch 5 Minuten"









Heute Morgen haben unsere beiden Pilger erst einmal verschlafen und sind erst um kurz vor acht aufgestanden, dabei musste Frodo mehrmals gebeten werden doch bitte aufzustehen und mit seinem stillen Protest wollte er wohl sagen „Ach bitte, nur noch fünf Minuten…“.

Erika informierte Klaus mit einem frühen Anruf, dass Ihre Schwester Reinhild sie angerufen hatte, um Klaus vor einem Gewitter in der Eifel zu warnen. Auch das Radio im Frühstücksraum warnte Klaus vor, weshalb er sich schnell auf den Weg machte.

Guido, der Besitzer des Hotels „1826 Das Gasthaus an der Kyll“, gab Klaus noch Wasser und Rosinenbrötchen mit auf den Weg, was sich als sehr sinnvoll erwies, da es auf dem Weg durch die kleinen Dörfer kein einziges Geschäft gab, nur eine einzige Kneipe war zu sehen, die ihren Ruhetag auf heute gelegt hatte.

Den Einstieg zum Jakobsweg zur Kronenbergerhütte hat Päppes heute doch glatt verpasst auf Grund eines Telefonates. Hierbei müssen wir wissen, dass dies ein geschäftliches Telefonat war und es ist ja für uns alle verständlich, dass so etwas von dem Jakobsweg nicht gerne gesehen ist und direkt eine kleine Strafe in Form eines Umweges kam. Das Ganze hatte jedoch auch den Vorteil, dass Klaus und Frodo an der Landstraße Hallschlag nach Ormont das „an der Leine gehen“ üben konnten. Sie perfektionierten Ihren Laufstil, indem sie dicht nebeneinander an der Straße liefen und trotzdem eine lockere Leine behielten und das in genau dem gleichen Tempo.

Von Ormont pilgerten Klaus und Frodo zwei Stunden durch den Wald, wo der Pilgerweg fast zugewachsen war, aber wie Klaus gesagt hat: „Wir leisten jetzt mit unseren 6 Füßen einen kleinen Beitrag zur Erhaltung des Weges“.

Heute begegneten Klaus und Frodo auch zwei traurigen Mahnmalen, zum einen waren links von Ihrem Weg unter Hitler Bunkeranlagen und Panzersperren gebaut worden, der Westwall. Diese ließen sie jedoch links liegen, da sie der Natur und den Menschen nur Leid zugefügt haben. Ein weiteres Mahnmal erforderte körperliche Ertüchtigung. Gemeint ist kurz vor Prüm der Kalvarienberg, ein Krater, der durch eine große Explosion eines Munitionslager der Alliierten entstanden ist. Bei der Explosion vor fast genau 60 Jahren, am 15. Juli 1949, wurde ¼ der Stadt Prüm zerstört, 12 Menschen sind gestorben und viele wurden verletzt und obdachlos. Das hat Klaus sehr brührt und in der Kapelle hinter dem Krater neben einem Denkmal hat er mit Frodo zwei Kerzen angezündet.

In Prüm haben sich Klaus und Frodo Ihren Pilgerstempel in dem Pfarramt abgeholt und die Salvator Basilika besichtigt, die von zwei Türmen im Barockstil geprägt ist. Danach haben sie sich ein Bier (und ein Wasser) an dem schönen zentralen Platz gegönnt und schnell Kontakt geknüpft zu Günter, der vor kurzem in Santiago de Compostela war und nützliche Tipps gegeben hat. Ein Beispiel ist, dass, wenn es mal länger regnet und trotzdem warm ist, ein Regencape nichts bringt, man wird trotzdem nass: entweder weil man geschwitzt ist oder vom Regen. Günter hat ihm auch netterweise eine Restaurantempfehlung gegeben, leider konnte Klaus die nicht ausprobieren, da Frodo nicht willkommen war. Das war schade. Aber er hat noch schön draußen in einem anderen Lokal gegessen und auch das Gewitter ist komplett an Prüm vorbeigezogen.

Klaus hat mir ausdrücklich gesagt, dass er sich über den Kommentar aus Nonnenbach sehr gefreut hat und über jeden weiteren Kommentar glücklich ist.

Fazit des Tages:

Die Anteilnahme unserer Familie, unseren Freunden und Bekannten ist enorm und gibt den beiden Pilgern viel Kraft


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen