Montag, 20. Juli 2009

Bunte Dächer in Baune und Meursault




Gestern Abend gab es noch das gute Tröpfchen, schließlich konnten Klaus und Frodo die 700 km feiern und Frodo bekam dafür auch noch eine extra Portion Nudeln (Kindertelle
r). Nach zwei-minütiger Essenszeit dachte Klaus, dass er demnächst vielleicht doch eher die Erwachsenenportion wählen sollte. Es war anscheinend eine echte Delikatesse für den kleinen wuscheligen Pilger.
Morgens ging es direkt wieder in die Weinberge. Sie kamen am ersten aufwendig gearbeiteten Schild des Hospices de Baune vorbei. Das ehemalige Krankenhaus in Baune hat viele Weinberge „vererbt“ bekommen und inzwischen werden hervorragende Weine unter diesem Etikett produziert. Früher ist es oft so gewesen, dass die Leute ihre Arztrechnungen nach ihrem Tod mit dem Besitz ihrer Weinberge beglichen haben.
Baune ist bekannt für die bunten Dächer seiner Häuser, vor allem viele Winzer leben in diesen schönen Häusern. Die Winzer haben zur Zeit viel Arbeit, es herrscht große Hektik in den Weinbergen. In den Monaten Juni, Juli und August müssen die Weinstöcke vier Mal geschnitten werden. Das geschieht heute mit Maschinen, die so groß sind, dass sie über die Weinstöcke hinweg fahren können. Leider muss momentan auch gespritzt werden, es kommt viel Chemie zum Einsatz. Die Winzer hoffen nun, dass es längere Zeit nicht mehr regnet und die Reben nicht so oft behandelt werden müssen.
Baune ist eine sehr schöne Stadt, zur Zeit sind dort viele Touristen. So trafe
n unsere Beiden auch eine Familie aus der Heimat, die Fahrräder mitgenommen hatten und Touren rund um Baune unternehmen.
Klaus liebt diese Gegend sehr. Die Liebe zum Burgunder Wein hat er von Jean-Pierre übernommen. Deshalb reduziert er im Moment die Kilometerzahl pro Tag, damit mehr Zeit am Weg bleibt, zumal das Wetter wunderbar ist. Natürlich kann man so auch Abends das eine oder andere Glas schönen Rotwein genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, aber der Ruhetag fällt dafür natürlich aus, sodass die Beiden noch im Plan sind.
Eri plant bereits die nächsten Unterkünfte, Klaus hat deswegen heute mit ihr telefoniert. Bis Cluny ist es nicht ganz einfach und sie mussten wieder die eine oder andere Änderung der Etappen vornehmen.
Auf dem Weg nach Meursault sah Klaus die ersten Brombeeren direkt neben den Weintrauben, versuchte aber erst gar nicht, sie Frodo schmackhaft zu machen. Beutlin würde sagen: Brombeerwein.
Eine sehr gemütliche Etappe quer durch die Weinberge endete auf dem zentralen Platz in Meursault, der mit der Mairie und natürlich ihrem bunten Dach beeindruckte.
Fazit:
"Brombeerwein", bunte Dächer und Nudeln – welch ein Pilgerleben



1 Kommentar:

  1. Ich hätte die Brombeeren fast übersehen. Ein Rezept zur Herstellung von Brombeerwein nach dem Kitzinger Weinbuch findet man unter www.webkoch.de/rezept/4790.

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