Donnerstag, 23. Juli 2009

Eine kleine schwarze Lokomotive





Die Wettervorhersage war nicht gut, viele Gewitter mit Regen und Sturmböen waren angesagt. Daher kam den Beiden die kurze Etappe sehr gelegen und die zwei Gewitter mit nassen Begleiterscheinungen konnten unsere zwei Pilger trocken überstehen. Klaus kann inzwischen ziemlich genau abschätzen, wann sich welche Wolke entladen wird und entsprechend suchten sie immer rechtzeitig nach Schutz.
Einmal fanden sie sogar wieder ein kleines Lokal mit Wasser und Café au Lait, allerdings war es nicht das auf dem Schild angekündigte „Relais du poste“, vielleicht existierte es ja auch gar nicht mehr, da die Preise doch noch in Franc und Euro angegeben sind. Man kann darauf vielleicht erkennen, dass die Deutschen Glück hatten, da 2 DM ca. einem Euro entsprachen. Bei den Franzosen war der Faktor ca. 6,5, was schon viel schwerer im Kopf kalkulierbar war.
Danach durchschritten sie eine Brücke aus früheren Bahnzeiten. Mann kann schön erkennen, dass Frodo als kleine schwarze Lokomotive vorne weg lief :-).
Danach entdeckten die Beiden ein Plakat mit der Eule (= chouette). Hätten sie das schon vor Dijon gesehen, dann hätten sie Beutlins Hilfe gar nicht mehr gebraucht, so wurden sie daran erinnert.
Der „Voie verte“ führte die Beiden weiter und kurz vor ihrem Ziel trafen sie auf eine französische Familie aus Rouen (Normandie), die aus dem Spanienurlaub langsam und in Etappen zurück nach Hause fahren. Die kleinste Tochter lernt hier gerade Fahrrad fahren, wozu der „grüne Weg“ wie geschaffen ist. An einer Mauer, die früher bestimmt entstanden ist, weil man sie mühsam zu Gunsten der Eisenbahnstrecke aus dem Felsen sprengen musste, ist mittlerweile eine Kletterwand entstanden. Dadurch ist die harte Arbeit von früher auch noch heute viel wert und freute die Kinder der Familie sehr und wird noch viele erfreuen.
Der alte Bahnhof von St. Gengoux le Nationale ist etwas außerhalb des Ortes gelegen und ist heute eine große Station zum Verleih von Fahrrädern, die teilweise mit Motorantrieben ausgestattet sind, was sehr stark von den Touristen angenommen wird.
Am Nachmittag bekam Klaus im Ort zwei Wanderkarten und die Beiden kommen nun zu Etappen, wo sie wieder in die Berge gehen können, zumal sich das Wetter wieder bessern soll.
Als die Beiden vor dem Abendessen noch etwas in einem Lokal trinken, kommt ein Pilger mit Stab und schwerem Rucksack ins Lokal, setzt sich mit seinem „Outdoor“ Führer an einen Tisch und wartet ca. 10 Minuten bis ein Taxi (VW Bus) ihn abholte… Klaus und Frodo sind bisher schon sehr stolz, jeden Kilometer mit ihren 6 Füßen eigenständig und ohne Hilfsmittel gelaufen zu sein.
Fazit:
Klaus und Frodo: Wir sind auch sehr stolz auf Euch!!



4 Kommentare:

  1. Man könnte meinen, der knieende Pilger Klaus sei von seinen Enkelkindern umgeben.
    Bei der Suche von Saint-Gengoux-le-National auf der Frankreichkarte wurden mir wieder einmal die Größenverhältnisse zwischen Frankreich und Deutschland vor Augen geführt. Das Staatsgebiet von Frankreich (ohne Überseegebiete) ist anderthalbmal so groß wie das von Deutschland, während in Deutschland die Bevölkerungsdichte doppelt so hoch ist. Ein weiteres Beispiel: Die staatliche Verwaltungseinheit "Kanton Saint-Gengoux-le-National" umfasst 19 Gemeinden und hat eine Gebietsfläche, die dreimal so groß ist wie die der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Dieser Kanton hat aber nur rd. 4000 Einwohner.

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  2. Nachtrag: Die Wolkenbildung auf den beiden Landschaftsfotos haben Edit angeregt, wieder einmal gegenständlich zu malen.

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  3. Zweiter Nachtrag: echt stark (vachement chouette) das Plakat für das Festival der Eulen.

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  4. Ja, es sieht wirklich so aus, als ob Klaus von seinen Enkelkindern umgeben sei, ich persönlich kann aber versichern, dass es nicht seine sind :)

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