Sonntag, 19. Juli 2009

Klaus im Weinparadies

Bitte Ton am Computer anmachen, damit Klaus Erläuterung mitgespielt wird :)





Zu gestern möchte Klaus noch ein paar Bemerkungen machen: Er hat heute nochmal auf die Karte geguckt und festgestellt, dass die Steigung vor Gevrey-Chambertin auf die ca. 400 m eine Höhendifferenz von 110 m war!! Auf der Karte war eingetragen „passage delicat“ .
Zum Kommentar von Beutlin: Vielen Dank für die Erläuterung, La Chouette = die Eule, aber mein Liliput Wörterbuch Deutsch-Französisch half nicht weiter.
Da Klaus ja Linkshänder ist, ist er ziemlich sicher die Eule mit der linken Hand berührt zu haben. Von dem Drachen hat er nichts gewusst, also hat er auch nicht hingeguckt.
Abends waren Frodo und Klaus auf Empfehlung des Hoteliers in einem Bistro essen. Klaus erkannte den Komplex wieder, mit Eri und Ömchen waren sie vor 25 Jahren in de
r dazugehörigen Rotisserie gewesen, einem Restaurant in einem alten Weinkeller. Das Bistro war bis auf den letzten Platz besetzt, weil die Gewitter der letzten Woche den Keller unter Wasser gesetzt hatten. Solche starken Regenfälle hatten sie seit vielen Jahren nicht mehr im Sommer. Des einen Leid, ist des Frodos Freud beim Probieren der großen Pfützen.
Am Morgen kamen die Beiden am Weinberg „Clos Saint-Denis“ vorbei, dazu muss man wissen, dass Ömchen damals Eri und Klaus drei Flaschen dieses Grand Cru (höchste Kategorie im Burgund) geschenkt hat, die inzwischen an irgendeinem Weihnachten im Familienkreis getrunken wurden. Es ist übrigens eine sehr kleine Lage.
Manche kleinen Blumen wachsen jetzt zwischen den Steinen auf de
m Boden und Frodo und Klaus versuchen sie nicht zu zertreten. An einem Weinberg entdeckt Klaus Schlehen, die er als Kind nur von einem Kartenspiel (Quartett) kannte. Klaus Vater hatte beim Spiel sehr zum Leidwesen seiner Frau (Klaus Mutter) dazu folgenden Spruch: „Was kann, was einst so hold geblüht, nachher so bitter sein? Die Ehe, nein, natürlich die Schlehe.“
In den Weinbergen gab es dann plötzlich zwei Schilder am Jakobsweg, an dieser Stelle muss man sich nun definitiv entscheiden, ob man den Weg über Le Puy, wie Klaus und Frodo, oder über Vezelay nach Santiago de Compostela gehen möchte.
Frodo sitzt vor den berühmten Weintrauben am weltberühmten Chateau Clos de Vougeot, von dem Klaus noch ein weiteres Bild machte.

Die Weinberge sind meistens von Mauern umgeben, die mit einfachen Steinen oben abgedeckt sind, die im Laufe der Zeit dann von einigen Pflanzen bewachsen sind.
Schließlich haben unsere beiden Pilger ihr Etappenziel Aloxe- Corton erreicht und auf einem Schild des Ortes kann man die einzelnen Weinlagen erkennen. Die dunklen sind die Grands Crus und vielleicht findet Klaus heute Abend eine kleine Flasche (0,375l) im Restaurant.
Fazit:
Video-Premiere: Wir bitten um Euer Feedback :)




2 Kommentare:

  1. Lieber Klaus, lieber Frodo!
    Das heutige Video stürzt einen ja wirklich um 6 Uhr in der Frühe schon vom Hocker.
    Ich frage mich schon heute, was mache ich morgens um 6, wenn Ihr wieder zurück seid...
    Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg, alle sind in Gedanken bei Euch
    liebe Grüße Usassa

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  2. Zuerst ein großes Lob für Sabine, die das Wandertagebuch so ausdauernd, pünktlich und gut gestaltet. Ich freue mich über die einzelnen Tagesberichte auch deshalb, weil sie mich zu eigenen Nachforschungen anregen.
    Durch den kurzen Film hört man seit längerer Zeit wieder einmal die Stimme von Klaus. Marcel Proust durchströmte ein unerhörtes Glücksgefühl, als er zum ersten Mal eine mit Lindenblütentee getränkte "Petite Madeleine" aß. Dieses Erlebnis wurde für ihn zum Schlüssel seiner Kindheitserinnerungen. Ob auch Frodo dieses von Neurowissenschaftlern genannte "Proustsche Erlebnis" bei seiner ersten Madeleine hatte?
    Es verwundert nicht, dass auch ein durchtrainierter Klaus bei einer Steigung von rund 27 % ins Schwitzen kam. Solche steilen Wege schaffe ich nur noch, wenn ich zum einen nicht nach oben schaue und zum anderen jeweils 50 Schritte abzähle, nach denen ich dann eine kleine Pause mache.
    Ich möchte auch einmal eine so herrliche Weinlandschaft erwandern. Durch das Bild von der alten Steinmauer habe ich herausgefunden, das "Clos" als Bestandteil des Namens einer Weinlage von alters her darauf hinweist, dass sie von einer Mauer umgeben ist. Somit kann man aus den anderen Bilden zum Beispiel erkennen, dass die Weinlage "Clos des Lambrays" ein echter Clos ist, die Weinlage "Clos Saint-Denis" dagegen nicht. Beide Weinlagen haben im weitesten Sinne auch Beziehungen zu Deutschland. Im Wappen der Stadt Krefeld ist unter anderem der Hl. Dionysius von Paris abgebildet und eine Familie aus Koblenz ist inzwischen Eigetümerin von "Clos des Lambrays".

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