Dienstag, 7. Juli 2009

Frodo goes WILD!







Die Nacht über hatte es geregnet und die Abkühlung war am Morgen deutlich zu spüren. Es war so kühl wie seit den ersten beiden Tagen nicht mehr.
Der heutige Weg belief sich auf fast 30km, da sollte man sich keine großen Verirrungen leisten und da ein Wald angekündigt wurde, hatte sich Klaus vorher mit einer Wanderkarte ausgestattet. Die Wanderkarten in Frankreich sind wirklich toll, aber für eine Tageswanderung braucht man zum Teil zwei verschiedene Karten und das würde auf Dauer schon ins Geld gehen, weshalb man auf kürzeren Etappen dann doch eine gewisses Verirrungspotential in Kauf nimmt.
So machten sich unsere beiden Pilger putzmunter, denn Frodo hat seine Würmer hinter sich gelassen und die Insektenstiche von Klaus sind nur noch kleine Punkte, auf die heutige Etappe. Der Weg von Dieulouard nach Toul ging zuerst durch Felder, die teils gemäht, teils in voller Pracht rechts und links vom Weg lagen.
Dann nach einer Kurve standen unsere beiden Pilger plötzlich vor einem riesigen Feld mit Sonnenblumen. Es war das erste Mal dieses Jahr, dass Klaus und Frodo diese großen, hohen und schönen Blumen, die übrigens immer an meinem Geburtstag im ganzen Haus aufgestellt werden, gesehen haben und sie waren total verblüfft von der Masse, die gar nicht mehr aufzuhören schien.

Pilger Frodo war heute extrem munter, man könnte schon fast behaupten er war etwas wild. Er spielte wie jeck mit Stöckchen, bellte immer Klaus an, legte das Stöckchen vor Klaus Füße und verharrte in einer Lauerstellung bis sein Herrchen ihm das Stöckchen warf.
Wir machen nun eine kurze Traumreise. Stellt Euch vor, ihr habt einen sehr schweren Rucksack auf dem Rücken, die Füße tun Euch von über 400 km doch ein wenig weh, ihr müsst schon auch noch ein Stück laufen bis ihr Euch wieder setzen könnt, dort wartet ein kühles Bier auf Euch, je schneller ihr lauft umso schneller seid ihr bei diesem Bier und jetzt malt Euch noch etwas dazu: Es ist klein, schwarz, wuschelig und es bellt. Wie oft würdet Ihr stehen bleiben, Euch bücken (beim Bücken ist der Rucksack noch schwerer), dieses Stöckchen unter noch euphorischerem Bellen aufheben und ihn dann so weit wie möglich (denkt an den Rucksack, der auch die Arme in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt) wegwerfen? Ich weiß es nicht, aber ich glaube Klaus hat es öfter gemacht. Der beste Hunde-Papa der Welt :) !
Nach dem Ort Saizerais ist ein sehr großer bekannter Wald, namens Forê
t Domainiale de Natrou, da sind die Beiden fast zwei Stunden ganz toll hindurch gelaufen. Der Wald ist in nummerierte Pazellen unterteilt, diese Nummern sind an den Bäumen befestigt und sind auf der Wanderkarte eingetragen, so dass man immer genau weiß wo man ist. Da konnten der Kompass und auch die Nerven unserer Pilger mal einen Tag Pause machen.
Nach dem Wald sind die beiden Pilger wieder an die Mosel gekommen und Frodo hatte sein geliebtes Wasser wieder. Er hat direkt einen Weg gesucht um an das köstliche Moselwasser zu kommen und damit er nicht in die Mosel hineinstürzt hat Klaus eine Kletterhilfe an der Leine gegeben. Obwohl man insgesamt sagen kann, dass der Bedarf an Wasser an dem heutigen kühlen Tag deutlich geringer für beide Pilger war.
Der Weg verläuft sehr oft so, dass man das Moselwasser an beiden Seiten hat und dort wuchs auch eine lange Zeit Schilf. In dem Abschnitt hat sich auch die Sonne wieder blicken lassen und der Wind kam Pilgerkläuschen und Pilgerfrodo entgegen, was sehr angenehm war.
An einer Stelle im Schilf quakten Frösche um die Wette und Frodo war sehr neugierig. Auf einmal flogen ein paar Enten los und da stand in nur ca. 10 m Entfernung
vor den beiden Abenteurern ein Fuchs. Frodo und Fuchs blickten sich tief in die Augen und erstarrten beide. Der Fuchs hat nach seiner Starre als Erster die Flucht ergriffen und Frodo wollte die Verfolgung aufnehmen, aber Klaus hat Frodo verbal an der Leine gehalten. Was ein braver, braver Hund.
Ein wenig später kamen die Beiden an einer Schleuse vorbei und das hat Klaus natürlich an den Urlaub mit Bernd erinnert, wo sie eine Woche auf Bernds Schiff „Mabedo“ in Holland Männerurlaub gemacht haben. Da haben sie gemeinsam vor knapp einem Jahr zusammen viele dieser Schleusen passiert.
Ab dann konnte man schon die Kathedrale von Toul sehen und unsere beiden Pilger sind gemütlich in das Zentrum gelaufen, wo Klaus vor ca. 45 Jahren als Pfadfinder schon einmal war. Damals mit den Pfadfindern waren sie mit Fahrrädern unterwegs und hatten an den Gepäckträgern Fahrradtaschen, die so ähnlich wie Frodo‘s Rucksack rechts und links an den Seiten runter hingen, allerdings sind Frodo‘s Taschen natürlich viel kleiner.
Fazit:
Bitte auf der linken Seite abstimmen:
Wir wollen herausfinden, warum Frodo so munter und wild war?!

2 Kommentare:

  1. Vielleicht wurde der putzmuntere Pilgerhund Frodo an diesem Tag sechs Jahre alt und wollte mit den Stöckchen seinem Pilgerherrchen wiederholt sagen: "Wo bleibt mein Geburtstagsgeschenk?".

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  2. Frodo hat Eri gerochen und sich total gefreut.

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