Dienstag, 14. Juli 2009

Zwei begossene Pudel am französischen Nationalfeiertag







Die Nacht unserer beiden Pilger war sehr unruhig. Es gewitterte und donnerte so stark, dass Klaus um 3 Uhr morgens aufwachte und ein Blick zu Frodo verriet ihm, dass dieser schon länger nicht schlafen konnte. Ein kleines, zitterndes, schwarzes Fellknäuel war mehr als verunsichert durch das Außengeschehen. Daraufhin schloss Klaus die Fensterläden und das half den Beiden noch ein wenig zu schlafen, aber sie ruhten dadurch auch zu lange, da sie nicht durch die morgendliche Sonne geweckt wurden.
Etwas zu spät gingen sie nach dieser anstrengenden Nacht frühstücken und die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Durch das Gewitter und die Stromausfälle funktionierten die Kreditkartengeräte nicht und es bildeten sich sowohl im Hotel als auch im Supermarkt lange Schlangen. Der erwähnte Supermarkt war auch gar nicht zu finden, da der Nationalfeiertag viele Geschäfte veranlasst hatte, nicht aufzumachen. Sie fanden aber doch noch ein
e Wanderkarte und Verpflegung und machten sich somit mit Verspätung auf den Weg. Bis jetzt kann man insgesamt sagen, dass der französische Nationalfeiertag in allen Beziehungen kein normaler Tag ist.
Bei schönem Wetter wäre die heutige Etappe sicherlich sehr schön gewesen, bei Platzregen, Gewitter und Donner sind die Feld- und Waldwege, bei denen auch bei normalem Wetter eine Wanderkarte sinnvoll ist, noch schwerer zu finden und zu belaufen. Der GR7 Wanderweg ist gleichzeitig auch der Jakobsweg und führt hinter Langres zu einer Höhe, auf der Klaus und Frodo im Schlamm und Morast fast stecken geblieben wären. Die Schuhe wurden dadurch fast drei Mal so schwer und den beiden Pilgern verließen langsam aber stetig der Mut und der Glaube, dass sie diese Etappe schaffen würden. Um das Ganze doch irgendwie noch zu retten, beschloss Klaus eine Änderung und guckte auf seiner neu erworbene
n Wanderkarte nach asphaltierten Straßen, die eine sicherere und schnellere Variante darstellten, auch wenn die Knochen von Klaus und Frodos Freiheitsdrang dagegen protestierten. Es war aber, wie sich auch später noch herausstellen sollte, die beste Wahl. Zum einem kann man sagen, dass die D428 weniger befahren ist als man denkt, zum anderen ist auch der Randstreifen sehr breit, gut begehbar und die wenigen Autos, die kommen, halten großen Abstand.
Durch diese kluge Entscheidung trafen unsere beiden nassen Pilger gegen sechs Uhr an ihrem Etappenziel Auberive ein.
Zu den Fotos:
Jeder kann ja ein wenig mit raten, welches der Fotos gemeint ist.
Heute sind selbst in den kleinsten Dörfern französische Flaggen gehisst.
Ein begossener Pudel.
STOP – Nicht durch die Pfütze gehen.

Kleine Bäche werden zu großen Flüssen.
Schnecken und Pilze dürfen in Privatwäldern nicht gesammelt werden.
Ein Bauer präsentiert stolz seine Auszeichnungen.
Kleine rote Viecher fressen sich durch grüne Blätter (Erläuterungen von Hobby-Biologen erwünscht).
Versteck während eines Platzregens.
Fazit:
Die Entscheidung für Straßen und gegen Waldwege. Nicht schlafen können und dann verschlafen. Der immer glückliche Cocker ist ein begossener Pudel. Der französische Nationalfeiertag ist wirklich ein besonderer Tag, nicht nur für die Franzosen, auch für unsere Pilger!


1 Kommentar:

  1. Hallo Frodo, gestern (14.07.) hatten meine Frau und ich dein Frauchen zu einem Abendessen eingeladen, um ihr das Alleinsein etwas zu erleichtern. Wie erstaunt war ich, dass du ihr für mich von eurem Ruhetag am 09.07. in Autreville 2 Flaschen Blauen Burgunder (Pinot noir) mitgegeben hast. Also hast du mich doch noch nicht vergessen! Eine Flasche stammt von der Domaine du Bois Noel. Hoffentlich ist das kein versteckter Hinweis darauf, dass wir uns erst Weihnachten wiedersehen. Vielen Dank! Ich wünsche euch nach dem vielen Regen nur noch eitel Sonnenschein.

    AntwortenLöschen