Sonntag, 28. Juni 2009

Ein kühles Bier zur richtigen Zeit in einem schönen Märchenwald





Die Auberge in Sinspelt, in der Frodo und Klaus die Nacht verbrachten, gab beim Abendessen einen Vorgeschmack auf die noch kommende Zeit in Frankreich. Die Besitzerin der Auberge, Frau Kauth, warnte Klaus und Frodo vor Ihrer Abreise noch vor der schlechten Beschilderung auf dem kommenden Weg.
Der Anfang der Etappe war wegen eines autofreien Sonntags ein reges Treiben von Fahrradfahrern und Spaziergängern zur Unterhaltung unserer beiden Pilger. In Mettendorf bestaunten sie in der Kirche die Jakobus Figur und der Verdacht, dass Frodo Kirchen mag, verhärtet sich allmählich, denn auch dieses Mal betrat er sie andächtig, ruhig und legte sich sofort hin. Kurz danach rief Matthias an und teilte mit, dass er mit seiner Herrenmannschaft im Tennis den Aufstieg in die 1. Verbandsliga erreicht hatte.
Die Warnung über die schlechte Beschilderung war sehr nett gemeint, half aber nicht. Frodo und Klaus verliefen sich. Sie sahen schöne Mohnblumen, wie aus einem Bilderbuch, als sie noch auf dem richtigen Weg waren. Kurz darauf haben sie sich wohl vertan und es wird spekuliert, ob Frodo, noch betört von den Mohnblumen, den falschen Weg erschnuppert hatte oder Klaus, auf der Suche nach Sonne und Himmelsrichtungen, an dem erneuten Umweg Schuld war.
Spekulation bei Seite, die Beiden sind in Enzen (im Tal) gelandet, obwohl sie in Nusbaum (auf einem Hügel) ankommen wollten, kamen aber dort mit etwas Verspätung dann doch noch an.
Hinter Nusbaum liefen unsere Pilger in einen riesigen Wald, in dem nicht nur die Beschilderung sehr gut war, sondern es noch viel zu sehen gab. Das Fraubillenkreuz ist ein Menhire, was keltisch bedeutet "langer Stein" und wurde während der Christianisierung zu einem Kreuz umgestaltet. An diesem Stein trafen Klaus und Frodo fünf Freunde aus Trier, die mit den Beiden ins Gespräch kamen und Klaus ein kühles Bier anboten, das er bei der Hitze und dem vorherigen Umweg, mehr als dankbar annahm. Die fünf Männer aus Trier machten eine Tageswanderung, da sie schon seit langer Zeit zusammen wandern wollten und waren froh, dass sie es endlich geschafft hatten.
Um auf die Natur vor Bollendorf zurück zu kommen: dieser Wald scheint wie ein Märchenwald zu sein und befindet sich uf dem Ferschweiler Plateau. Er besteht aus großen Bäumen, großen Felsen und der Jakobsweg schlängelt sich durch dieses Gebiet und Frodo war komplett in seinem Element.
Die letzten 7 km von Bollendorf nach Echternach gingen in Form eines schönen Fußweges an der Sauer entlang und unsere Pilger wanderten auf der luxemburgischen Seite. Das Wetter war fast den ganzen Tag sehr heiß und schwül.

Fazit des Tages:
Frodo mag Kirchen und Blumen, kann sich aber auch mal täuschen.
Klaus hat das Bier wirklich erst nach dem Verlaufen getrunken.

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